
Der ehrenamtliche Arbeitskreis „Verfolgung und Widerstand in Solingen 1933-1945“ beschäftigt sich seit letztem Jahr mit der Entwicklung einer Ausstellung sowie Informationstafeln und Geschichtspfaden im öffentlichen Raum und weiteren Möglichkeiten, die Geschichte der Verfolgung und des Widerstands im Nationalsozialismus aufzuarbeiten und präsenter zu machen.
In Solingen war eine außergewöhnlich hohe Zahl an Menschen im Widerstand aktiv und natürlich auch von repressiven Maßnahmen bis hin zur Vernichtung betroffen. Man geht von über 1500 Männern und Frauen aus, die in der Klingenstadt versuchten Unterdrückung, Terror und Krieg etwas entgegenzusetzen. 57 von ihnen bezahlten diesen mutigen Einsatz mit ihrem Leben.
Bislang wird dieser Teil der Solinger Geschichte in der Öffentlichkeit vor allem durch Stolpersteine repräsentiert, die jedoch auf einzelne Opferbiographien fokussieren und keine zusammenhängende Aufarbeitung des gesamten geschichtlichen Kontextes ersetzen können. Es wäre daher wünschenswert, wenn auch in Solingen eine Gedenkstätte an einem authentischen historischen Ort entstehen würde. In anderen Städten in NRW haben solche Lern- und Begegnungsstätten riesigen Zulauf. Schulen müssen oft Wochen auf Besuchstermine warten.

Das Gebäude-Ensemble an der Max-Leven-Gasse 3-5 / Am Neumarkt 23 als ehemaliger Standort der „Bergischen Arbeiterstimme“ nebst Genossenschaftsdruckerei und Tatort der Ermordung des jüdischen Redakteurs Max Leven stellt in Solingen ein einmaliges historisches Erbe dar, das sowohl für die Verfolgung und den Widerstand während des NS-Regimes als auch für die Geschichte der Arbeiterbewegung in Solingen von Bedeutung ist. Das Gebäude-Ensemble ist als Teil eines von Historikern als „Arbeiter-City“ bezeichneten Bereichs zu betrachten. Hierzu zählen auch die in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden denkmalgeschützten Gebäude der AOK und des Spar- und Bauvereins.
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