Stolperstein am Birkenweiher erinnert an Mediziner Eduard Schott

Dr. Heinz Voigt (Mitte) verlegte den Stolperstein für Prof. Dr. Eduard Schott. Foto: Daniela Tobias

Am Samstag, den 27. Oktober 2018, versammelten sich am Birkenweiher 43 Vertreter der Solinger Regionalgruppe der IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs) und des Unterstützerkreises Stolpersteine, um an den früheren Leiter der Krankenanstalten Solingen zu erinnern. Prof. Dr. Eduard Schott wohnte hier mit Frau und vier Kindern und praktizierte noch für die wenigen verbliebenen jüdischen Patienten, nachdem man ihn 1935 zwangspensioniert und seines Amtes enthoben hatte.

Dr. Heinz Voigt als Vertreter der IPPNW, die den Stolperstein sponserten, stellte den Anwesenden die Lebensgeschichte des einst geachteten Mediziners vor. Schott traf es besonders, dass man ihm das Deutschsein und die Loyalität gegenüber dem Vaterland absprechen wollte. „Er war konservativ und national eingestellt. Vermutlich wären wir heute politische Gegner, aber genau darauf kommt es in einer Demokratie an: auf die Freiheit, andere Einstellungen gelten zu lassen, sofern sie nicht die Freiheiten Dritter beschneiden“, so Dr. Voigt.

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IPPNW-Ärzte lassen Stolperstein für Eduard Schott verlegen

Die Solinger Regionalgruppe der IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs) hat die Patenschaft über den Stolperstein für Prof. Dr. Eduard Schott übernommen.

Am Samstag, den 27. Oktober 2018 um 10 Uhr wird am Birkenweiher 43 zur Erinnerung an den früheren Leiter der Krankenanstalten Solingen ein Stein mit folgender Inschrift verlegt:

HIER ARBEITETE
Dr. Eduard Schott
JG. 1886
BERUFSVERBOT 1935
GEFÄNGNIS SOLINGEN
„Schutzhaft“ 1938
FLUCHT 1939
USA

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80. Jahrestag der Reichspogromnacht

Einladung zur Aktion „Ein Licht für Stolpersteine“ und zu einem Stadtrundgang zu den Tatorten des Novemberpogroms

Stolperstein von Albert Müller. Foto: Uli Preuss

Am 9. November 2018 ruft der Unterstützerkreis Stolpersteine zum zweiten Mal zu der Aktion „Ein Licht für Stolpersteine“ auf. In Kooperation mit der Stadt Solingen können ab 17 Uhr vor dem Rathaus am Walter-Scheel-Platz Grablichter abgeholt werden (solange der Vorrat reicht) und Adressen mit Stolpersteinen erfragt werden. Natürlich ist jede*r eingeladen auch individuell eine Kerze oder eine weiße Rose an ihm oder ihr bekannten Stolpersteinen abzulegen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns davon ein Foto und gerne auch eine kurze Nachricht zur Veröffentlichung auf dieser Webseite schicken würden: info@stolpersteine-solingen.de.

Die Solinger Synagoge an der Malteserstraße. Quelle: Stadtarchiv Solingen

Am Vorabend, den 8. November 2018 bietet Daniela Tobias einen Stadtrundgang zu den Tatorten des Novemberpogroms an. Wo trafen sich die Parteikader, als zu den Gewalttaten aufgerufen wurde? Welche Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet, welche Familien wurden verfolgt? Wer war für den Mord an Max Leven verantwortlich? Wo wurden die Jüdischen Männer festgehalten, bevor man sie nach Dachau verschleppte? Wo standen die zerstörten Jüdischen Gotteshäuser? Anhand von Zeugenaussagen und mit Hilfe historischer Fotos werden die Ereignisse an Ort und Stelle geschildert. Treffpunkt ist um 17:30 Uhr am Jüdischen Friedhof am Estherweg.

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