Stadtrundgang zu den Stolpersteinen in Ohligs

Stadtführer Hans-Günter Koch bietet einen Rundgang durch Ohligs an, bei dem einige Stolpersteine besucht werden. Er berichtet über das Schicksal der Opfer sowie die Lebensumstände und die Zusammenhänge von Verfolgung und Widerstand in Solingen in der Zeit von 1933 bis 1945.

Samstag 18. August 2018
Treffpunkt: 14 Uhr Ohligs vor dem Hauptbahnhof
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Teilnahmegebühr: 5,- €

Hans-Günter Koch
Tel. 31 81 30
E-Mail: hgkoch@t-online.de

25 Nachfahren der Familie Feist besuchen Stolpersteinverlegung für Dr. Erna Rüppel

Am 14. August 2018 wird um 11 Uhr an der Augustastr. 10 ein Stolperstein für Dr. Erna Rüppel verlegt. Die bekannte Kinderärztin lebte und arbeitete hier vor und nach dem Krieg. An der Verlegung werden auch 25 Nachfahren der Familie Feist teilnehmen, die aus Schweden, Portugal, Deutschland, den USA und Israel nach Solingen kommen, um die Stadt kennenzulernen, in der ihre Eltern und Großeltern aufwuchsen. Auch Erna Rüppels Mutter war eine geborene Feist.

Zusammen mit ihrem Mann Hans baute Erna Rüppel 1932/33 an der Augustastraße 10 ein Wohnhaus mit zwei Praxen für sich und ihren Mann, der als Internist praktizierte. Als der Kinderärztin aufgrund ihrer jüdischen Herkunft die Arbeitserlaubnis entzogen wurde, ließ sie sich das Heft des Handelns trotzdem nicht aus den Händen nehmen. Um die Existenz ihrer Mutter und ihrer gelähmten Schwester, die auf die materielle Hilfe Dr. Hans Rüppels angewiesen waren, zu sichern, gab sie 1935 ihre Praxis auf und willigte nach dem Pogrom 1938 pro forma in die Scheidung ein. „25 Nachfahren der Familie Feist besuchen Stolpersteinverlegung für Dr. Erna Rüppel“ weiterlesen

Geschichtskurs der Schwertstraße putzt Stolpersteine

Gerd Adolf Friedberger. Quelle: Stadtarchiv Solingen

Kurz vor den Sommerferien haben auch die Schüler des Gymnasiums Schwertstraße „ihre“ Stolpersteine poliert. Zwei Grundkurse Geschichte der Jahrgangsstufe Q1 unter Leitung von Daniel Rahn waren dazu in der Innenstadt unterwegs. „Jetzt wissen wir, wie lange man braucht, wo die Steine sind und wie sie am besten gereinigt werden“, so der Pädagoge. Im nächsten Jahr ist geplant, dass die neunte Jahrgangsstufe im Rahmen ihres Geschichtsunterrichts mit dem Themenschwerpunkt Nationalsozialismus die Reinigung übernimmt.

Den ersten Stein fanden die Schüler direkt vor dem Haupteingang des Gymnasiums. 2005 wurde hier für Gerd Adolf Friedberger ein Stolperstein verlegt. Er besuchte das Gymnasium bis 1938, als alle jüdischen Kinder gezwungen wurden die allgemeinen Schulen zu verlassen. Die Schüler-AG Bunker/Synagoge hatte zuvor seinen Lebensweg recherchiert. Obwohl er sich auf die Auswanderung nach Palästina vorbereitete, deportierte man ihn 1941 zusammen mit seinen Eltern nach Lodz. Die Familie wurde Anfang Mai 1942 in Chelmno ermordet. „Geschichtskurs der Schwertstraße putzt Stolpersteine“ weiterlesen

Alexander-Coppel-Schule nutzt Projekttag zum Putzen

Stolperstein für Moritz Marx an der Florastraße. Foto: Daniela Tobias

An der Alexander-Coppel-Gesamtschule fand am 10. Juli 2018 ein Unesco-Projekttag statt, an dem sich 14 Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Simone Sassin und Sandra Witting mit den Stolpersteinen in der Umgebung der Schule befassten. Zunächst erstellten sie Plakate mit den Lebensläufen derjenigen, die seinerzeit der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Darunter waren nicht nur jüdische Mitmenschen wie das Ehepaar Giesenow, sondern auch Widerständler wie Albert Müller, Euthanasie-Opfer wie Ernst Müller und Kleinkriminelle wie Karl Braun, die als Asoziale diffamiert wurden. Auch Dr. Alexander Coppel, der Namensgeber der Schule, war unter den Biographien, die erarbeitet wurden.

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Technisches Berufskolleg putzt in der Innenstadt

Stolpersteine für Alfred und Johanna Sobotki an der Weyersberger Straße. Foto: Vincent Heinz

Am 5. Juli machten sich die Schüler der Unterstufen-Klasse der Informationstechnischen Assistenten des Technischen Berufskollegs unter Leitung von Jens Maßmann auf den Weg, um in der Umgebung ihrer Schule Stolpersteine zu putzen. Direkt an der Weyersberger Straße fanden sie die Steine von Hermann Hoffmann, einem jüdischen Rechtsanwalt, der 1942 nach Theresienstadt verschleppt wurde und kurz nach seiner Ankunft angeblich an Herzversagen starb, sowie des Ehepaars Alfred und Johanna Sobotki, die die Gastwirtschaft im Solinger Gewerkschaftshaus führten. Zusammen mit Tochter Alice, die ebenfalls in Solingen lebte, wurden sie 1941 in das Ghetto von Lodz deportiert. Alle drei kamen dort ums Leben während eine Tochter und eine Enkelin in Belgien überlebten und nach dem Krieg nach Köln zurückkehrten.

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