Solinger spenden 70 Stolpersteinbücher an engagierte Jugendliche

Uli Preuss verteilte am Mittwoch Stolpersteinbücher am Schulzentrum Vogelsang. Foto: Daniela Tobias

Als am 27. Januar das Stadtarchiv Solingen die Dokumentation über die Solinger Stolpersteine veröffentlichte hatte der Journalist Uli Preuss auf seiner Reise im fernen Kambodscha spontan eine Idee: Was wäre, wenn genau die Schülerinnen und Schüler weiter motiviert würden, die sich bereits in Arbeitsgruppen mit dem Nationalsozialismus beschäftigen und sich gegen Rassismus und Diskriminierung engagieren? Was wäre, wenn man diesen Jugendlichen eine Ausgabe der Dokumentation von 150 Solinger Schicksalen kostenlos zukommen lassen könnte?

Ein Aufruf erging über Facebook. Vor zwei Wochen dann das Ergebnis: fast 70 Bücherspenden waren zusammengekommen! Solinger spendeten sogar aus Brandenburg und München. Manche finanzierten ein Buch, andere wie der Verein „FÜReinander“ gaben gleich mehrfach. Der Stückpreis liegt immerhin bei knapp 25 Euro.

Das Buch mit den 150 Schicksalen ist vor allem durch den Abdruck zahlreicher Dokumente und Fotos interessant. Foto: Daniela Tobias

Die über 300 Seiten schweren Bände wurden im inhabergeführten örtlichen Buchhandel bestellt und dann an Projektgruppen verteilt wie die „Weiße Rose-AG“ der Geschwister-Scholl-Schule, an den Arbeitskreis „Jüdischer Friedhof“ der Alexander-Coppel-Gesamtschule oder die Israel-AG am Humboldtgymnasium.

Gestern verteilte Initiator Uli Preuss Stolpersteinbücher am Schulzentrum Vogelsang an die Mutmacher-AG und Jugendliche, die sich in einer Projektwoche mit dem Solinger Widerstandskämpfer und Künstler Ernst Walsken beschäftigt hatten. Am Samstag werden die letzten fünf Nachschlagewerke über die Schicksale von Solingern, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden, im Naturfreundehaus Holzerbachtal verteilt. Dort ist ebenfalls eine engagierte Jugendgruppe tätig.