Stolpersteinführungen 2022

Der Stadtführer und langjährige Koordinator des Unterstützerkreises Stolpersteine für Solingen, Hans-Günter Koch, bietet auch 2022 wieder Stolpersteinführungen in Ohligs und in der Innenstadt an.

 

Vor über 75 Jahren wurde Solingen vom Faschismus befreit. Die Verbrechen der Nazis wurden offenbar. Auch viele Solinger*innen waren von Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung betroffen. Auf dem Rundgang werden einige Stolpersteine besucht und über das Schicksal der Menschen sowie deren Lebensumstände und die Zusammenhänge von Verfolgung und Widerstand in Solingen in der Zeit von 1933 bis 1945 berichtet.

Der Rundgang dient nicht nur der Erinnerung. Er soll Anregungen geben, sich mit der jetzigen Rechtsentwicklung auseinander zu setzen.

Termine

  • Samstag, 30. April 2022, Treffpunkt 14 Uhr Stadtmitte Neumarkt vor C & A
  • Samstag, 20. August 2022, Treffpunkt 14 Uhr Ohligs vor dem Hauptbahnhof an der Uhr

Dauer ca. 1,5 bis 2 Stunden, Teilnahmegebühr 5 €

Sollte es noch Corona Regeln geben, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.

Stadtführer Hans-Günter Koch
Tel. 31 81 30
email: hgkoch@t-online.de

Stolperstein-App des WDR geht online

Graphicstory zu Dr. Eduard Schott. Quelle: Greta von Richthofen/WDR unter Creative Commons Lizenz CC BY_NC-ND 4.0 DE

Am 21. Januar 2022 ging die NRW-weite Stolperstein-App des WDR online. Mehr als 15.000 Steine sind in der Datenbank erfasst. Der Check der Basisdaten für die Solinger Stolpersteine wurde im vergangenen Jahr vom Unterstützerkreis Stolpersteine für Solingen übernommen. Dabei wurden von uns auch die Links zu den recherchierten Biographien des Stadtarchivs und des Max-Leven-Zentrums eingepflegt. Diese Links sind derzeit noch nicht zu allen Steinen verfügbar, ebenso fehlen noch Fotos.

Der Schwerpunkt der WDR-App und Webseite liegt auf eigens produzierten Inhalten wie Audio- und Graphicstories, die größtenteils auf den Recherchen von Armin Schulte und anderen Solinger Forscher:innen basieren, die 2020 in dem Band „Stolpersteine in Solingen. Schicksale 1933-1945“ vom Stadtarchiv veröffentlicht wurden. So gibt es für Solingen vier Audiostories zu Harry Bell Mills, Dr. Emil Kronenberg, Ilse Shindel und Albert Müller und vier Graphicstories zu Paul Happe, Dr. Eduard Schott, Dr. Erna Rüppel und Dr. Fritz Wieter. Darüber hinaus hat der WDR vier Stolpersteintouren in Ohligs und in der Innenstadt zusammengestellt, die jeweils unterschiedliche Verfolgungsschicksale abbilden und verbinden. Für Lehrer:innen gibt es pädagogisches Begleitmaterial für den Unterricht. Über die App haben Nutzer:innen die Möglichkeit mit Hilfe von Augmented Reality neben den Stolpersteinen virtuelle Kerzen abzustellen.

Die Inhalte und Funktionen der Webseite und der App will der WDR weiter ausbauen. Das Projekt wurde zusammen mit der Stiftung von Gunter Demnig und in Kooperation mit mehr als 200 nordrhein-westfälischen Kommunen, Initiativen und Aktionsbündnissen entwickelt.

stolpersteine.wdr.de

Stolpersteinrundgänge Sommer 2021

Vor über 75 Jahren wurde Solingen vom Faschismus befreit. Die Verbrechen der Nazis wurden offenbar. Auch viele Solinger*innen waren von Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung betroffen.

Auf den Rundgängen durch die Innenstadt und durch Ohligs werden einige Stolpersteine besucht und über das Schicksal der Menschen sowie deren Lebensumstände und die Zusammenhänge von Verfolgung und Widerstand in Solingen in der Zeit von 1933 bis 1945 berichtet. Die Rundgänge dient nicht nur der Erinnerung. Sie sollen Anregungen geben, sich mit der heutigen Rechtsentwicklung auseinander zu setzen.

Stolpersteine für Georg und Jenny Davids in Ohligs. Foto: Gabriela Fritz

Termine

Samstag, 24. Juli 2021 um 14 Uhr
Treffpunkt: Stadtmitte Neumarkt vor C & A

Samstag, 21. August 2021 um 14 Uhr
Treffpunkt: Ohligs vor dem Hauptbahnhof

Dauer ca. 1,5 Stunden, Teilnahmegebühr 5,- €

Entsprechend der Corona Regeln ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.

Stadtführer Hans-Günter Koch
Tel. 31 81 30, e-mail: hgkoch@t-online.de

 

 

 

Stolpersteinrundgang in Ohligs

Achtung: der Rundgang am 1. August ist ausgebucht! Hans-Günter Koch bietet am 19. September eine weitere Tour an. Nur nach Voranmeldung unter Tel. 318130 oder E-Mail: hgkoch@t-online.de!


An der Düsseldorfer Straße liegen mehrere Stolpersteine, so auch für die Familie Meyerhoff (links) und die Familie David (rechts). Quelle: Stadtarchiv Solingen, PK 2443

Vor 75 Jahren wurde Solingen vom Faschismus befreit. Die Verbrechen der Nazis wurden offenbar. Auch viele Solingerinnen und Solinger wurden Opfer der Nazis.

Auf dem Rundgang werden einige Stolpersteine besucht und über das Schicksal der Opfer sowie deren Lebensumstände und die Zusammenhänge von Verfolgung und Widerstand in Solingen in der Zeit von 1933 bis 1945 berichtet.

Der Rundgang dient nicht nur der Erinnerung. Er soll Anregungen geben, sich mit der jetzigen Rechtsentwicklung auseinander zu setzen.

Termin: Samstag, 1. August und 19. September 2020
Treffpunkt 14 Uhr vor dem Hauptbahnhof an der Uhr
Dauer ca. 1,5 Stunden
Teilnahmegebühr 5,- €

Wegen der Corona-Bestimmungen ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.

Stadtführer Hans-Günter Koch
Tel. 31 81 30
email: hgkoch@t-online.de

Solinger spenden 70 Stolpersteinbücher an engagierte Jugendliche

Uli Preuss verteilte am Mittwoch Stolpersteinbücher am Schulzentrum Vogelsang. Foto: Daniela Tobias

Als am 27. Januar das Stadtarchiv Solingen die Dokumentation über die Solinger Stolpersteine veröffentlichte hatte der Journalist Uli Preuss auf seiner Reise im fernen Kambodscha spontan eine Idee: Was wäre, wenn genau die Schülerinnen und Schüler weiter motiviert würden, die sich bereits in Arbeitsgruppen mit dem Nationalsozialismus beschäftigen und sich gegen Rassismus und Diskriminierung engagieren? Was wäre, wenn man diesen Jugendlichen eine Ausgabe der Dokumentation von 150 Solinger Schicksalen kostenlos zukommen lassen könnte?

Ein Aufruf erging über Facebook. Vor zwei Wochen dann das Ergebnis: fast 70 Bücherspenden waren zusammengekommen! Solinger spendeten sogar aus Brandenburg und München. Manche finanzierten ein Buch, andere wie der Verein „FÜReinander“ gaben gleich mehrfach. Der Stückpreis liegt immerhin bei knapp 25 Euro.

Das Buch mit den 150 Schicksalen ist vor allem durch den Abdruck zahlreicher Dokumente und Fotos interessant. Foto: Daniela Tobias

Die über 300 Seiten schweren Bände wurden im inhabergeführten örtlichen Buchhandel bestellt und dann an Projektgruppen verteilt wie die „Weiße Rose-AG“ der Geschwister-Scholl-Schule, an den Arbeitskreis „Jüdischer Friedhof“ der Alexander-Coppel-Gesamtschule oder die Israel-AG am Humboldtgymnasium.

Gestern verteilte Initiator Uli Preuss Stolpersteinbücher am Schulzentrum Vogelsang an die Mutmacher-AG und Jugendliche, die sich in einer Projektwoche mit dem Solinger Widerstandskämpfer und Künstler Ernst Walsken beschäftigt hatten. Am Samstag werden die letzten fünf Nachschlagewerke über die Schicksale von Solingern, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden, im Naturfreundehaus Holzerbachtal verteilt. Dort ist ebenfalls eine engagierte Jugendgruppe tätig.

Dokumentation „Man soll mich nicht vergessen“

Ein Satz des Solingers Arthur Deichmann, gerichtet an seine Familie, am Tag bevor er im September 1944 von den Nationalsozialisten in Bremen hingerichtet wurde, steht als Titel über der Dokumentation zu den Solinger Stolpersteinen. 150 Schicksale von Verfolgung und Mord während der NS-Zeit hat Armin Schulte darin im Auftrag des Solinger Stadtarchivs zusammengestellt.

Neben den 123 bereits verlegten Stolpersteinen sind auch Biographien von Menschen beschrieben, deren letzter freiwilliger Wohnort nicht in Solingen lag oder die überlebten, so dass ihre Geschichte nicht die Kriterien für eine Stolpersteinverlegung erfüllten. Die Texte sind durch Fotos und eine Vielzahl von historischen Quellen und Dokumenten angereichert. Sie erzählen von Solingerinnen und Solingern, die aus den unterschiedlichsten Gründen Widerstand leisteten, die ihrer Partei oder Religion treu blieben und deren Glaube an Freiheit und Menschlichkeit ungebrochen war. Von Menschen, die als Juden, Sinti und Roma oder als „minderwertiges Leben“ entrechtet und verfolgt, in Konzentrationslager gesperrt, zwangssterilisiert oder vertrieben und schließlich in Tötungsanstalten und Vernichtungslagern umgebracht wurden.

Der Band ist im Bergischen Verlag Remscheid erschienen und wird im Stadtarchiv sowie im Buchhandel für 24,95 Euro angeboten, ISBN 978-3-945763-87-2.

Die Veröffentlichung am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus markiert den Start des Stadtarchivs Solingen für den Aufbau der Bildungs- und Gedenkstätte im Neubau der Stadtsparkasse Solingen an der Max-Leven-Gasse.

Die nächste Stolpersteinverlegung ist bereits geplant: Voraussichtlich im Oktober 2020 werden an der Katternberger und der Kölner Straße Steine für die jüdischen Familien Siegfried und Alfred Feist gesetzt werden. An der Verlegung werden auch Nachfahren teilnehmen.