Ein Licht für Stolpersteine

Foto: Uli Preuss

Achtzehn Solinger haben sich am 9. November 2017 spontan an der Aktion „Ein Licht für Stolpersteine“ beteiligt, um an die Verbrechen in der Reichspogromnacht vor 79 Jahren zu erinnern und der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.

Erst am Vortag war durch das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage, „Solingen ist Bunt statt Braun“, den Unterstützerkreis Stolpersteine für Solingen und die Facebook-Initiative „Dem Hass einen Korb“ nach einem Vorbild aus Hamburg dazu aufgerufen worden.

Bei der Gedenkveranstaltung des Jugendstadtrats im Theater und Konzerthaus wurden Grablichter verteilt und es lagen Adresslisten aus, die auch per Facebook geteilt wurden. Donnerstagabend kamen so 27 Fotos von Stolpersteinen und Orten zusammen, an denen die Nazis in der Pogromnacht Geschäfte und Wohnungen zertrümmert und jüdische Menschen bedroht, verhaftet und in einem Fall sogar erschossen hatten.

Die Fotos mit den Kerzen wurden zunächst auf der Facebookseite von „Bunt statt braun“ veröffentlicht und mit einem Link zu den Biographien der Opfer auf der Webseite des Stadtarchivs versehen. „Für eine spontane Idee war die Resonanz sehr gut. Nächstes Jahr möchten wir die Sache etwas strategischer organisieren. Wir hoffen damit auch die arbeitende Bevölkerung zu erreichen, die an der Gedenkveranstaltung am Nachmittag normalerweise nicht teilnehmen kann“, sagten Marina Dirks und Daniela Tobias von der Initiative „Dem Hass einen Korb“.