Gedenken an Novemberpogrom in Corona-Zeiten

Das jährliche Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 kann in diesem Jahr aufgrund der hohen Infektionszahlen mit Covid-19 leider nicht wie gewohnt stattfinden.

Die Stadt teilte mit, dass die Veranstaltung am ehemaligen Standort der Synagoge unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten wird, die Redebeiträge von Oberbürgermeister Tim Kurzbach, Superintendentin Dr. Ilka Werner (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen), Leonid Goldberg (Jüdische Kultusgemeinde) und Finn Grimsehl-Schmitz (Jugendstadtrat) jedoch ab 13.30 Uhr gestreamt werden. Der Link findet sich am 9. November auf der Webseite solingen.de

Der Verein Max-Leven-Zentrum Solingen e.V. wird in seiner Serie #closedbutopen einen Beitrag zu den Novemberpogromen veröffentlichen, der die Ereignisse in Solingen beleuchtet, den Aufbruch der Täter gegen Mitternacht, die Brandstiftung und Zerstörung der Synagoge, die gewalttätigen Überfälle auf jüdische Geschäfte und Wohnungen und schließlich den Mord an Max Leven und die Deportation von elf jüdischen Männern ins Konzentrationslager Dachau.

Die Tatorte des Novemberpogroms können anhand eines virtuellen Stadtrundgangs nachverfolgt werden. Private Rundgänge sind im Rahmen der Coronaschutzverordnung familienweise möglich.

Am Abend des 9. November sind außerdem wieder alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, an den Solinger Stolpersteinen Kerzen aufzustellen und der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.

Ein Licht für Helene Adams. Foto: Berit Franz

Die Vereinten Nationen und das Museum Zentrum für verfolgte Künste Solingen zeigen zum weltweiten Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 die mehrsprachige Online-Ausstellung „7 places – Sieben Orte in Deutschland“ in diesem 75. Jahr nach dem Ende des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs sowie der Gründung der Vereinten Nationen. Solingen ist einer der sieben Orte, deren jüdische Geschichte und Umgang mit dem Gedenken auf einem Zeitstrahl anhand von historischen Fotografien, authentischen Kunstwerken, Dokumenten und Zeitzeugnissen präsentiert werden.

Die Eröffnung findet am Montag, 9. November 2020, ab 17:00 MEZ auf der Website www.seven-places.org statt.