Veranstaltungen rund um den 9. November 2019

Rundgang zu den Tatorten der Reichspogromnacht mit Daniela Tobias 2018. Foto: Uli Preuss

Am 8. November 2019 um 17:30 Uhr lädt Daniela Tobias wieder zu einem Stadtrundgang zu den Tatorten der Pogromnacht von 1938 in Solingen ein. Startpunkt ist diesmal vor dem Theater und Konzerthaus an der Konrad-Adenauer-Str. 71, und der ca. 3km lange Weg endet gegen 19 Uhr an der Max-Leven-Gasse. Anhand von Zeugenaussagen und mit Hilfe historischer Fotos werden die Ereignisse an Ort und Stelle geschildert, wo die Pogrome vorbereitet wurden, wo Häuser und Geschäfte zerstört und geplündert wurden, wo die Synagoge niederbrannte und wo Max Leven erschossen wurde. Es wird um eine Spende für den Verein Bildungs- und Gedenkstätte Max-Leven-Zentrum Solingen gebeten.

Die Aktion „Ein Licht für Stolpersteine“ findet im Anschluss an die offizielle Gedenkveranstaltung am Abend des 9. November statt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an den Stolpersteinen Kerzen aufstellen und der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Grablichte und Kerzen gibt es kostenlos bei der Aktion „Together we shine“ ab 19:30 Uhr im Maltesergrund. Sie können uns gerne Fotos von den besuchten Stolpersteinen und Ihre eigene Gedanken dazu an info@stolpersteine-solingen.de schicken.


Weitere Veranstaltungen rund um den 9. November:

Samstag, 9. November 2019 um 18:30 Uhr
Das „Bündnis für Toleranz und Zivilcourage“, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, die Jüdische Kultusgemeinde laden gemeinsam mit der Stadt Solingen zur Gedenkveranstaltung ein, um der Opfer der Reichspogromnacht zu gedenken. Treffpunkt ist auf dem Schulhof des Gymnasiums Schwertstraße.

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Samstag, 9. November 2019
Jugendveranstaltung „Together we shine“ im Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen. Moderation: Pro Agenda/Contra Nazi-Gruppe des Jugendstadtrates

  • 19:30 Uhr Lichtaktion im Park Maltesergrund
  • 20:00 Uhr Veranstaltung im Haus der Jugend

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Freitag, 8. November 2019 um 19 Uhr
Ausstellungseröffnung in der Christuskirche, Opladener Str. 5-7, 42699 Solingen unter dem Titel „Einen Schmetterling habe ich hier nicht gesehen“ mit Kinderzeichnungen aus dem KZ Theresienstadt und Vorträgen von Gedichten und musikalischer Begleitung.

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Freitag, 1. November um 17 Uhr
„Verstummte Klänge leben“, Vortrag von Volker Ahmels, Leiter des Zentrums für Verfemte Musik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, zu den Komponisten des unten stehenden Konzerts im Zentrum für Verfolgte Künste, Wuppertaler Str. 160

und Samstag, 2. November um 19:30 Uhr
Kirchenkonzert der Bergischen Symphoniker in St. Joseph in Ohligs
setzt ein Zeichen gegen den wieder aufkommenden Antisemitismus mit Werken von jüdischen Komponisten, deren Werke als „verfemt“ galten und verboten waren.

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Sonntag, 3. November um 16 Uhr
„Meine Verfolgung war in Iassi.“ Was Jüdinnen und Juden nach dem Holocaust erzählten, Lesung mit Olaf Reitz, in der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

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Freitag, 8. November ab 17 Uhr
findet in der Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall unserer Nachbarstadt Remscheid ein umfangreiches Programm mit Ausstellung, Führungen und Vortrag statt. Anmeldung bis 1.11. erwünscht.

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Sonntag, 10. November ab 16 Uhr
„Bet HaKnesset – das Haus der Gemeinde“ Einführung des Modells der Langenberger Synagoge (1803-1927) in der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

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Ein Licht für Stolpersteine 2018

Auch im zweiten Jahr sind zahlreiche Solinger dem Aufruf gefolgt ein Licht für Stolpersteine anzuzünden, um am 80. Jahrestag der Novemberpogrome an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Unter ihnen waren der kommunistische Redakteur Max Leven, der in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in seiner Wohnung erschossen wurde und der Ohligser Kaufmann Paul Steeg, der am 11. November an den Folgen eines Magengeschwürs im Jüdischen Krankenhaus in Köln verstarb. Er war in der Nacht zuvor aus seiner Wohnung vertrieben worden, nachdem man die Einrichtung kurz und klein geschlagen hatte.

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80. Jahrestag der Reichspogromnacht

Einladung zur Aktion „Ein Licht für Stolpersteine“ und zu einem Stadtrundgang zu den Tatorten des Novemberpogroms

Stolperstein von Albert Müller. Foto: Uli Preuss

Am 9. November 2018 ruft der Unterstützerkreis Stolpersteine zum zweiten Mal zu der Aktion „Ein Licht für Stolpersteine“ auf. In Kooperation mit der Stadt Solingen können ab 17 Uhr vor dem Rathaus am Walter-Scheel-Platz Grablichter abgeholt werden (solange der Vorrat reicht) und Adressen mit Stolpersteinen erfragt werden. Natürlich ist jede*r eingeladen auch individuell eine Kerze oder eine weiße Rose an ihm oder ihr bekannten Stolpersteinen abzulegen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns davon ein Foto und gerne auch eine kurze Nachricht zur Veröffentlichung auf dieser Webseite schicken würden: info@stolpersteine-solingen.de.

Die Solinger Synagoge an der Malteserstraße. Quelle: Stadtarchiv Solingen

Am Vorabend, den 8. November 2018 bietet Daniela Tobias einen Stadtrundgang zu den Tatorten des Novemberpogroms an. Wo trafen sich die Parteikader, als zu den Gewalttaten aufgerufen wurde? Welche Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet, welche Familien wurden verfolgt? Wer war für den Mord an Max Leven verantwortlich? Wo wurden die Jüdischen Männer festgehalten, bevor man sie nach Dachau verschleppte? Wo standen die zerstörten Jüdischen Gotteshäuser? Anhand von Zeugenaussagen und mit Hilfe historischer Fotos werden die Ereignisse an Ort und Stelle geschildert. Treffpunkt ist um 17:30 Uhr am Jüdischen Friedhof am Estherweg.

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Weiße-Rose-AG besucht KZ-Gedenkstätte Dachau

Elf jüdische Männer wurden am 17. November 1938 aus Solingen ins Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo sie wochenlang, einige gar monatelang, festgehalten, gedemütigt und gepeinigt wurden. Sie sollten zur Auswanderung gezwungen werden, freilich nicht ohne ihr Hab und Gut zurückzulassen, damit die „deutschen Volksgenossen“ davon profitieren könnten.

Am Morgen des 20. Juni steigen 22 Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule in München aus dem Fernbus. Nach einer kurzen Katzenwäsche und Frühstück to-go am Hauptbahnhof geht es mit der U-Bahn raus zur JVA Stadelheim. Ein riesiges Areal aus alten und neuen Gebäuden, Wachtürmen, Stacheldraht, nur wenige vergitterte Fenster. Wir müssen durch eine Baustelle zur Anmeldung. Dann stehen wir plötzlich in einem kleinen grauen Innenhof, der an den Hinrichtungsort der Geschwister Scholl und Christoph Probst erinnern soll. Ein Betonblock trägt die Inschrift „Den Opfern der Gewaltherrschaft von 1933 bis 1945.“ Ob das der genaue Hinrichtungsort…? Nein, sagt ein begleitender Wachbeamter, das sei nur ein Gedenkort, nicht original.

Die drei Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ waren die ersten, die am 22. Februar 1943 im Gefängnis Stadelheim umgebracht wurden. Sie hatten an der Uni München Flugblätter gegen das Hitler-Regime verteilt und wurden innerhalb weniger Tage wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. „Es lebe die Freiheit!“ soll Hans Scholl gerufen haben, bevor er enthauptet wurde. Still und in Gedanken versunken laufen die Jugendlichen anschließend über den Friedhof am Perlacher Forst, der direkt an das Gefängnis anschließt. Hohe alte Bäume rauschen im leichten Wind, die Sonne scheint. Ein friedliches Bild. Hier liegen die Gräber der Hingerichteten.


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Ein Licht für Stolpersteine

Foto: Uli Preuss

Achtzehn Solinger haben sich am 9. November 2017 spontan an der Aktion „Ein Licht für Stolpersteine“ beteiligt, um an die Verbrechen in der Reichspogromnacht vor 79 Jahren zu erinnern und der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.

Erst am Vortag war durch das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage, „Solingen ist Bunt statt Braun“, den Unterstützerkreis Stolpersteine für Solingen und die Facebook-Initiative „Dem Hass einen Korb“ nach einem Vorbild aus Hamburg dazu aufgerufen worden. „Ein Licht für Stolpersteine“ weiterlesen