Gesamtschule Höhscheid und Israel-AG des HGS putzen zum Jahrestag des Kriegsendes

Tilde Klose. Quelle: Stadtarchiv Solingen

Am 8. Mai 2018 ist vor dem Bürgerbüro an der Gasstraße kaum ein Durchkommen. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b der benachbarten Gesamtschule Höhscheid haben sich vorgenommen, den Stolperstein für Tilde Klose wieder zum Glänzen zu bringen. Dass dies bitter nötig ist, zeigt sich, als ein Mitarbeiter der Stadt freudig bemerkt: „Ach, das ist aber schön, dass hier ein Stolperstein verlegt wird.“ Dass der Stein schon seit 2006 dort liegt, war ihm nie aufgefallen, da er dieselbe Farbe wie das Pflaster angenommen hatte. Über das Leben von Tilde Klose möchte sich die Klasse von Kerstin Loewink noch im ebenfalls an der Gasstraße gelegenen Stadtarchiv informieren. Die ehemalige Bürgermeisterin Ulla Feldhaus hatte 2011 ein Buch über die Fremdsprachenkorrespondentin und Kommunistin, die 1942 in Bernburg an der Saale getötet wurde, veröffentlicht. Die anderen sechs Stolpersteine, für die die Gesamtschule Höhscheid die Putzpatenschaft übernommen hat, werden nach und nach besucht, da sie über den gesamten Stadtteil weit verstreut liegen.

Am selben Tag macht sich auch bei hochsommerlichen Temperaturen die Israel-AG des Humboldt-Gymnasiums Solingen (HGS) im Norden von Ohligs auf den Weg drei Stolpersteine zu putzen. Der erste ist für Ernst Wittke, Mitglied der Naturfreunde, in der Hofschaft Wilzhaus verlegt worden. Der Widerstandskämpfer war 1935 zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden und kam im Dezember 1942 an der Ostfront ums Leben. An der Hildener Straße 12 liegt ein Stein für Hildegard Rubens, die im Mai 1941 in Hadamar mit 26 Jahren ein Opfer der Euthanasie wurde. Helene Krebs, geb. Berg lebte am Rennpatt 8 bevor sie verhaftet wurde, weil sie ihrer Cousine Edith Meyer bei der Flucht vor der Gestapo geholfen hatte. Ihr nicht-jüdischer Ehemann Paul Krebs konnte sie nicht davor schützen nach Auschwitz deportiert zu werden, wo sie im Januar 1943 angeblich einer Infektion erlag.